Wie können mathematische Forschungdaten nachhaltig und transparent genutzt werden? Diese Frage steht im Mittelpunkt des von der DFG ab Oktober für 5 Jahre geförderten Projektes "MaRDI – Mathematische Forschungsdateninitiative". Das Ziel des vom Berliner Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) koordinierte Konsortium ist die Entwicklung von Methoden und Werkzeugen, um die sog. FAIR-Prinzipien für mathematische Forschungsdaten umzusetzen und in einer öffentlich zugänglichen Online-Plattform verfügbar zu machen. Dabei steht das Akronym FAIR für: Findable (Auffindbar), Accessible (Zugänglich), Interoperable (Verknüpfbar) und Reusable (Wiederverwendbar).

An dem Konsortium sind 24 Institutionen beteiligt, unter anderem die Freie Universität Berlin, die Technische Universität Berlin und der Berliner Exzellenzcluster Math+. Forschende des Zuse Instituts sind im Rahmen von zwei Arbeitspaketen beteiligt.

Nationale Forschungsdateninfrastruktur

MaRDI wird durch die Bund-Länder-Förderung im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) gefördert. Initiirt von der Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) verantwortet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Begutachtung der Konsortien-Anträge und wählte in diesem Jahr zehn Konsortien aus. In drei von der DFG koordinierten Ausschreibungsrunden sollen bis zu 30 Konsortien mit bis zu 85 Millionen Euro pro Jahr für zunächst fünf Jahre mit möglicher Verlängerung um weitere fünf Jahre gefördert werden.

Mit der NFDI sollen die oft dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen werden. Die NFDI wird von Nutzern von Forschungsdaten und von Infrastruktureinrichtungen ausgestaltet, die dazu in Konsortien zusammenarbeiten. Die NFDI soll Standards im Datenmanagement setzen und als digitaler, regional verteilter und vernetzter Wissensspeicher Forschungsdaten nachhaltig sichern und nutzbar machen.