Toru Iwatani

Aller Ehren wert
Mit 25 Jahren entwickelte der Japaner Toru Iwatani 1980 „Pac-Man“. Der legendäre „Arcade“(Spielhallen)-Klassiker wurde zu einem Symbol der 80er- Jahre-Popkultur und ist bis heute beliebt. Dutzende von Nachfolgern und Nachahmern wurden veröffentlicht.
Zur Person
Iwatani (geboren 1955) heuerte 1977 beim Software-Unternehmen Namco an. Drei Jahre später glückte dem 25-Jährigen mit „Pac-Man“ sein niemals wiederholter Geniestreich. Der Witz von Pac- Man besteht darin, dass anstatt der bis dahin üblichen seelenlosen Weltraum- Schießspiele die Figuren „Charakter“ haben. Und das trotz des minimalistischen Pixel-Designs. Der Spieler ist der putzige Pac-Man, der in einem Labyrinth von vier verschiedenen „Geistern“ gehetzt wird.
Ebenfalls genial: Pac-Man kann den Spieß umdrehen und vom Gejagten zum Jäger werden, wenn er eine „Kraftpille“ frisst. Angst weicht Triumphgefühlen. Für Iwarani ein Grund, warum das Spiel für eine selbstbewusste neue Generation von Frauen attraktiv war. „Sie möchten lieber der Verfolger sein, statt verfolgt zu werden“, kommentierte Iwatani.
Pac-Man spielte weltweit Milliarden ein. Allein in den USA wurden mehr als 350000 Pac-Man-Spielautomaten verkauft (Stückpreis 2400 Dollar), dazu schätzungsweise noch einmal so viele, auf denen Pac-Man-Klone liefen. 2,5Milliarden Dollar wanderten in Form von Vierteldollar-Münzen (Quarters) in die Pac-Man-Automaten.
Iwatani sagt, dass er für Pac-Man weder einen Bonus bekam noch befördert wurde. Allerdings stieg er später in der Firma auf. 2007 verließ Iwatani das Unternehmen und unterrichtet seitdem an einer Tokioter Privathochschule.
Gut zu wissen
Pac-Man besteht aus einem gelb gefärbten Kreis, der ein keilförmiges „Maul“ hat. Die Idee zu dieser Figur kam Iwatani beim Verspeisen einer Pizza, aus der ein Tortenstück herausgeschnitten war. Er entschied sich für diesesMotiv, weil „Essen“ jeden Menschen anspricht, Frauen wie Männer. Und futtern kann Pac-Man. Auch wenn’s nur Pixel sind, die er in sich hineinschlingt.