Aller Ehren wert

Leslie Lamport erfand die nach ihm benannte „Lamport-Uhr“, eine Art Zähler für verteilte Systeme: Bei jedem Ereignis und bei jedem Nachrichtenaustausch erhöht sie sich um Eins. So kann man Ereignisse in räumlich verteilten Prozessen miteinander in Bezug setzen. Klingt ziemlich theoretisch, braucht aber jeder: Bankautomaten, Online-Shopping, Steuerungen in Autos und Flugzeugen würden ohne Lamport-Uhr nicht funktionieren.

Zur Person

Unter www.Lamport.org hat der 1941 geborene US-Mathematiker viele seiner Arbeiten online gestellt und lakonisch kommentiert. Zu dem 1978 veröffentlichten Konzept der Lamport-Uhr berichtet er von einem Kommentar des Informatikers Jim Gray. „Es sei trivial und es sei brillant. Ich kann Ersteres nicht bestreiten und bin abgeneigt, Letzteres zu bestreiten.“ Bei aller Bescheidenheit: Lamport wurde vielfach ausgezeichnet. Heute arbeitet er in der Forschungsabteilung von Microsoft.

Gut zu wissen

Das bekannteste Produkt Lamports ist LaTeX - ein Softwarepaket, das auf dem Textsatzsystem TeX basiert. Besonders für Naturwissenschaftler ist es praktisch, weil sich Formeln damit ansprechend darstellen lassen.