Jeff Dean

Aller Ehren wert
Jeff Dean hat das „MapReduce“-Verfahren entwickelt. Damit wurde die Suche in großen Datenmengen wesentlich schneller. Ohne MapReduce sind heutige Big-Data-Anwendungen kaum denkbar.
Zur Person
Jeff Dean (geboren 1968) ist einer der wichtigsten Köpfe bei Google und an vielen Entwicklungen maßgeblich beteiligt. Bereits während der Highschoolzeit schrieb er Software, mit der große Mengen epidemiologischer Daten analysiert werden konnten – nach eigener Aussage „26 Mal schneller“ als jene Programme, die Profis damals verwendeten. Das System „Epi Info“ wurde von der US-Seuchenschutzbehörde übernommen und in 13 Sprachen übersetzt.
1990 machte Dean seinen Abschluss in Computerwissenschaften und Wirtschaft an der Universität von Minnesota und arbeitete für das Aids-Programm der Weltgesundheitsorganisation. Er entwickelte Software, die Vorhersagen zur Ausbreitung des HIV-Virus erlaubte. Mitte der Neunzigerjahre galt er bereits als einer der Top-Informatiker des Landes und heuerte bei Google an, wo damals nur um die 20 Leute beschäftigt waren.
Dean erkannte, dass gewaltige Datenmengen nur dann zu beherrschen sind, wenn Algorithmen parallel arbeiten. Bei seinem MapReduce-Verfahren können viele tausend Prozessoren gleichzeitig zur Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen eingesetzt werden, wobei hier noch zusätzliche Bedingungen festgelegt werden können (zum Beispiel: „finde nur Stecknadeln mit rotem Kopf und rostiger Spitze“). Viele Dienstleistungen wie Google Maps oder Gmail wären ohne das Verfahren nicht denkbar.
Dean entwickelte auch das Speichersystem „BigTable“, mit dem petabytegroße (Millionen Gigabyte) Datensätze handhabbar wurden. Inzwischen arbeitet er verstärkt an künstlicher Intelligenz.
Gut zu wissen
Unter Software-Entwicklern hat Dean Kultstatus. Angelehnt an die Sprüche zu dem US-Actionschauspieler Chuck Norris werden ihm bei den „Jeff Dean Facts“ auf humorvolle Weise phantastische Eigenschaften zugesprochen. Etwa so: „Die Lichtgeschwindigkeit betrug 35 Meilen pro Stunde. Bis sich Jeff Dean ein Wochenende lang um die Optimierung der Physik kümmerte.“