Petros Koumoutsakos

Aller Ehren Wert
Der gebürtige Grieche und Professor für Computational Science Petros Koumoutsakos beschäftigt sich in seinen Forschungsarbeiten mit Fluiddynamik und erstellt mit einem Computer Strömungsmodelle, die in der Realität nur schwer zu messen wären: der Blutfluss on Arterien, das Wachstum von Tumorzellen und die Bewegung von Nanopartikeln im Wasser.
Zur Person
Erste Erfahrungen mit dem Forschungsgebiet Fluiddynamik sammelte er bei seinem Schiffsbaustudium in Athen: Da Schiffe im Wasser oft Strömungen ausgesetzt sind, werden digitale Modelle für Schiffe unter Rückbezug auf Fluiddynamik erstellt. Nach seinem Diplom in Athen ging Koumoutsakos in die Vereinigten Staaten, wo er an der University of Michigan seinen Masterabschluss erlangte. Später promovierte er in Luft- und Raumfahrtechnik und angewendeter Mathematik am renommierten California Institute of Technology (Caltech). Dort forschte er nach seinem Abschluss am Center for Parallel Computing zum ersten Mal im Bereich Supercomputing, seinem heutigen Fachgebiet an der ETH Zürich.
In seinem aktuellsten Projekt beschäftigt er sich mit Fischschwärmen: Schwärme werden gefilmt und ihre Bewegungen als Modell nachgebildet. Denn da die Einflüsse ihrer Umgebung zu komplex sind, reicht es nicht aus die Meerestiere nur zu beobachten, um nachvollziehen zu können, warum und wie sie sich als Schwarm bewegen. Stattdessen versuchen Koumoutsakos und sein Team Algorithmen so zu trainieren, dass die Fische in ihren Modellen gemeinsam schwimmen. Aus diesen Ergebnissen wiederum kann er Modelle ableiten, die sich auf verschiedene Einsatzgebiete übertragen lassen: Von der Anordnung von Windrädern, die sich durch Abwinde gegenseitig behindern könnten, bis hin zu unfallfreiem Fliegen von Drohnenschwärmen.
Mit dem ersten Mitglied der Hall of Fame of the Digital Age, Konrad Zuse, verbindet Koumoutsakos nicht nur der Forschungsbereich: Beide sind „Foreign Members“ der amerikanischen National Academy of Engineering. Eine absolute Ausnahme.
Gut zu wissen
Mit dem ACM Gordon Bell Prize werden Wissenschaftler für herausragende Leistungen im Bereich Anwendungen für Hochleistungscomputing ausgezeichnet. Koumoutsakos und sein Team waren das erste europäische Team das mit diesem Preis ausgezeichnet wurde.