| Internetseite im VV: | Vorlesung, Übung, Zentralübung |
| Vorlesungstermine (4 SWS): | Montag 8:15 - 9:45. Hörsaal A, Arnimallee 22 und Donnerstag 14:15 - 15:45, A3/Hs 001 Hörsaal, Arnimallee 3-5 |
| Zentralübung (2SWS): | Donnerstag 12:15 - 13:45, A3/Hs 001 Hörsaal, Arnimallee 3-5 |
| Übungstermine (2 SWS): | Bitte in Absprache mit der Leitung der Gruppen (es gibt nur Do und Fr Übungen) |
| Volesungszeitraum: | 16.10.2025 - 12.02.2026 |
| Abschlussprüfung: | eine Klausur am Ende des Semesters |
| Weitere Scheinvoraussetzung: | Aktive und regelmäßge Teilnahme an den Übungen |
| Aktive Teilnahme: | Diese weisen Sie durch das Ausfüllen und die Abgabe von Checklisten nach |
| Regelmäßige Teilnahme: | Diese weisen Sie durch die verpflichtende Anwesenheit in den Übungsstunden nach |
| Woche Nr | Datum | Montagthema | Donnerstagthema | Übungen | Material* | Zusatzinfos* |
| 1 | 16.10.2025 | keine Vorlesung | Geometrie mit komplexen Zahlen Quaternionen | Zettel 1 | Formelsammlung Komplexe Zahlen "Nochmal erklärt" Abkürzung: Rechenbeispiele Geometrieaufgaben hilfreiche Skizze | Napoléon Beweisskizze Asymm. Propeller Beweisskizze |
| 2 | 20.10.2025 23.10.2025 | algeb. Struktur Basis, Dimension Video: 1 2 3 4 5 6 7 8 | Lineare Abbildungen Matrizen | Zettel 2 | Grundidee Fixpunkt finden Anfang Vorl. Affine Abbildung Sofatutor | Skalarprodukt Kreuzprodukt Spatprodukt Tafelbild |
| 3 | 27.10.2025 30.10.2025 | Bild-Kern-Algorithmus | Determinanten Rechenregeln | Zettel 3 | Bild-Kern-Algorithmus ... auf YouTube LGS-Theorie Beispiel Determinante in der Kürze... | Ausgleichsrechnung Inverse Matrix Homomorphiesatz |
| 4 | 03.11.2025 06.11.2025 | Determinanten und Permutationen | keine Zentralübung Eigenräume | Zettel 4 | Google-Link Meine Handzettel Eigenwerte/vektoren Distanzgeom. | Diagonalisieren |
| 5 | 10.11.2025 13.11.2025 | Euklidische Ringe Polynome | Nullstellen Symmetriegruppen | |||
| 6 | 17.11.2025 20.11.2025 | Gruppentheorie | Grundkörper | |||
| 7 | 24.11.2025 27.11.2025 | Diagonalisierbarkeit Minimalpolynom | Haupträume | |||
| 8 | 01.12.2025 04.12.2025 | Schurzerlegung Jordansche Normalform | Galerkinansatz | |||
| 9 | 08.12.2025 11.12.2025 | Bilinearformen | allgemeine Skalarprodukte | |||
| 10 | 15.12.2025 18.12.2025 | Euklid, Hilbert, Banach | Orthogonalität Adjungiertheit | |||
| 11 | 05.01.2026 08.01.2026 | normale Endomorphismen | Gram-Schmidt-Verfahren | |||
| 12 | 12.01.2026 15.01.2026 | Dualität Bidualität | Multilinearformen | |||
| 13 | 19.01.2026 22.01.2026 | Hessematrix Lagrange | Primal versus Dual | |||
| 14 | 29.01.2026 | Puffertermin | Fragestunde | |||
| 15 | 05.02.2026 | Puffertermin | Aufgaben rechnen | |||
| 16 | 12.02.2026 | Puffertermin | Beweisen üben |
Zur Vorlesung über Arithmetisierung der Geometrie: Die Geschichte des Vektorraums beginnt mit der Arithmetisierung der zweidimensionalen Geometrie durch komplexe Zahlen, die es erlaubten, Punkte in der Ebene als algebraische Objekte zu behandeln. Diese Idee wurde im 19. Jahrhundert durch die Entwicklung der Quaternionen von William Rowan Hamilton erweitert, die eine vierdimensionale Struktur mit nicht-kommutativer Multiplikation einführten und damit auch Drehungen im Raum modellierbar machten. Parallel dazu entwickelte Hermann Günther Grassmann in den 1840er Jahren eine noch grundlegendere Theorie: In seinem Werk "Die lineale Ausdehnungslehre" formulierte er erstmals das Konzept eines allgemeinen Vektorraums, unabhängig von Dimension und konkreter Geometrie. Grassmanns abstrakter Zugang zur Addition und Skalierung von "Ausdehnungsgrößen" legte den Grundstein für die moderne lineare Algebra und beeinflusste spätere Entwicklungen in Mathematik und Physik maßgeblich.
Andere algebraische Strukturen: Ausgehend von der Arithmetisierung der Geometrie durch komplexe Zahlen im 18. Jahrhundert und der Erweiterung auf Quaternionen durch William Rowan Hamilton im Jahr 1843, entwickelte sich im 19. Jahrhundert ein tiefgreifender Wandel in der Algebra. Hermann Günther Grassmann legte mit seiner Ausdehnungslehre (1844) den Grundstein für das Konzept des Vektorraums, indem er algebraische Operationen auf geometrische Größen verallgemeinerte. Diese Abstraktion ebnete den Weg für weitere Strukturen: Der Modul, eingeführt im Kontext der kommutativen Algebra, verallgemeinert den Vektorraum auf Skalare aus Ringen statt Körpern. Ideale, entwickelt von Kummer und Dedekind zur Rettung der eindeutigen Primfaktorzerlegung in Zahlringen, wurden zu zentralen Objekten in der Ringtheorie. Schließlich entstand die Algebra als Struktur, die Vektorraum und Multiplikation vereint, etwa in Lie-Algebren oder Gruppenalgebren. Der Begriff der Dimension wandelte sich dabei von der Anzahl linear unabhängiger Vektoren zu einem vielschichtigen Konzept, das in Modulen oft nicht eindeutig ist und in der kommutativen Algebra als Krull-Dimension die Tiefe der Idealstruktur eines Rings beschreibt.